Freitag, 19. Juli 2013

"Kasimir....

...wird entlassen, weil er konjunkturbedingt nicht mehr zur Ausbeutung taugt: Bei Horváth frisst der Kpitalismus seine Kinder nicht, er erbricht sie. Das tut ihnen weh, und sie zerbrechen daran. Horváths Fragen - Bestimmt die moderne Ökonomie zwangsläufig auch unseren Liebeshaushalt? Ist der Mensch nur schlecht, weil er in schlechten Verhältnissen lebt? - mögen uns heute naiv vorkommen. Aber fertig sind wir mit ihnen deshalb noch lange nicht."

Kasimir und Karoline nach Ödön von Horváth



...Ich habe doch nur mit der Achterbahn fahren wollen...
...Wie hast du das zuvor gemeint, dass wir zu schwer füreinander sind?...
...Man muss das immer trennen, die allgemeine Krise und das Private...Und die Luft ist voll Musik... Nehmen wir an, Sie lieben einen Mann. Und nehmen wir  weiter an, dieser  Mann wird arbeitslos. Dann lässt die Liebe nach und zwar automatisch... heute trink ich was ich will!....Eine merkwürdige Jugend diese heutige Jugend...Soll er sich nicht die Finger schmutzig machen?  Soll er beim Fensteraushebeln und Schlösser-knacken halt Handschuhe tragen... bei der Riesenrutsche...Aber ich glaub es nicht, dass er eine robuste Natur ist. Der ist mehr empfindsam... ein Mädchen ohne Popo ist kein Mädchen...Träume sind Schäume... Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich – aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter,
als wär man nie dabei gewesen
Da fliegen droben zwanzig Wirtschaftskapitäne und hier unten verhungern derweil Millionen!...Der Zeppelin! Der Zeppelin!

Personen und ihre Darsteller

Kasimir   Heiko Fischer
Karoline   Claudia Geier
Rauch   Anette Sahoraj
Speer   Anke Schubert
Ausrufer/Erzähler  Beatrix Braunbeck
Schürzinger   Thomas Rode
Merkl Francis   Katrin Jung
Erna   Judith Clapp



Gesamtleitung Sabine Kappelt
Regie Stephan Mahn
Bühne/Licht Hans Kappelt
Grafik Judith Clapp, Paula Löffler
Assistenz Salomé Kunz

In Kooperation mit der Spiel- und Theaterwerkstatt Erfurt e.V. bietet das Kinder- und Jugendpfarramt der EKM seit nunmehr zwanzig Jahren die Ausbildung Theaterpädagogik an. Fester Bestandteil dieser Ausbildung ist es, das in zwei Jahren Erlernte in einer eigenen Inszenierung zu verwirklichen.
Das Sommertheaterprojekt führt nach aufwendigen und intensiven Proben und nach einem letzten Probecamp in der Theaterberatungsstelle der EKM in Erfurt, durch insgesamt sieben Tourneestationen.
.Ausbildung Theaterpädagogik
Es sind noch Plätze frei – ein neuer Kurs der Ausbildung Theaterpädagogik startet im Herbst 2013
 mit einem Vorstellungstreffen.
Nähere Informationen unter: ekmtheater.blogspot.com
Dank an den Bundesverband Kulturarbeit in der Evangelischen Jugend e.V., Kirchgemeinde Forst, Kirchgemeinde Bad Schmiedeberg, Kirchgemeinde Großfahner, Kirchgemeinde Erfurt-Marbach, BM Silvio Nitschke, Endschütz, Kirchgemeinde Jena- Gembdental, Frau Schieferdecker, Stadtverwaltung Stadtroda, Suhrkamp – Verlag, Berlin, Europcar, Erfurt,  Frank Heinemann, Erfurt

Der Tourplan



28. Juli, 20 Uhr Kulturkirche Forst-Sacro
29. Juli, 19, 30 Uhr Pfarrgarten, Bad Schmiedeberg
30. Juli, 20 Uhr Pfarrgarten, Erfurt-Marbach
31. Juli, 20 Uhr, Pfarrgarten, Großfahner
1. August, 20 Uhr Endschütz bei Wünschendorf
2. August, 19, 30 Uhr Jena-Gemdental, Gemeindezentrum Albert Schweitzer
                                         07749 Jena, Am Steinborn 136
3. August, 20 Uhr Klosterruine Stadtroda

Kasimir und Karoline - Sommertheater 2013



Die Absolvent_innen der Ausbildung Theaterpädagogik gehen mit ihrer Bearbeitung des Stücks „Kasimir und Karoline“ nach Ödön von Horváth auf Tournee durch Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Die Absolvent_innen des dreizehnten Ausbildungsganges der theaterpädagogischen Fortbildung, die schon seit zwanzig Jahren in Thüringen und Sachsen-Anhalt vom Kinder- und Jugendpfarramt der EKM angeboten wird, haben unter der Regie von Stephan Mahn in langen Probenzeiträumen eine stark rhythmisierte und bewegliche Inszenierung erarbeitet und wollen alles in der Ausbildung Erlernte mit der Tournee auf den Bühnen in verschiedenen Orten präsentieren.
„Wir freuen uns sehr auf diese Jubiläumstournee weil wir ja auch wissen, dass wir in vielen Orten sehr gern von den Veranstaltern und vom Publikum erwartet werden“, sagt Sabine Kappelt, Referentin im Kinder- und Jugendpfarramt und Leiterin der Ausbildung.
„Das ich mit Horváth mein erstes Sommertheater gestalten durfte war eine wunderbare Fügung aber auch eine Herausforderung. Doch dieser würde ich mich mit den spielfreudigen und neugierigen Absolvent_innen der Ausbildung Theaterpädagogik immer wieder stellen.“, sagt Regisseur Stephan Mahn.
Im Stück selbst geht es um das, was Arbeitslosigkeit mit Menschen macht, um immer größer werdende soziale Klüfte, aber auch um Liebe.
 Ich habe es mir halt eingebildet, dass ich mir
einen rosigeren Blick in die Zukunft erringen
könnte – und einige Momente habe ich mit
allerhand Gedanken gespielt. Aber ich müsste so
tief unter mich hinunter, damit ich höher hinauf
kann.“


Wie bei vielen Festen treffen auch im Stück „Kasimir und Karoline“ nach Ödön von Horváth unterschiedlichste Menschen aufeinander. Trotz ihrer verschiedenen Welten haben sie die gleichen Themen:  Von der Liebe der Diebe geht es zur Krise auf der Wiese und dann fragt man sich, wird die Liebe geringer, wenn der Mann arbeitslos wird?
Ein rasant und amüsant inszeniertes Stück, das einen wunderbaren Theaterabend verspricht.